Seinen Ursprung hat das Wichteln in Schweden. Dort wird der Brauch „Julklapp“ genannt, was auch in Norddeutschland gerne genutzt wird. Das Wort setzt sich zusammen aus „Jul“, was für Weihnachten steht, und „klapp“, was so viel wie „klopfen“ heißt. Damit sind wir bereits beim Ablauf des skandinavischen Wichtelns. Dort legt man nämlich das Geschenk für die beschenkte Person vor die Türe, klopft laut an und rennt anschließend weg – ganz ähnlich wie bei einem Klingelstreich. Denn der oder die Beschenkte soll beim Wichteln ja nicht erfahren, von wem das Präsent kam. Auch die Wichtel selbst stammen aus nordischen Sagen und Erzählungen, wo sie als Fantasiegestalten allerlei Streiche spielen und zaubern können. Jedoch sind sie wesentlich kleiner als Menschen. Diese Hausgeister wachen abends und in der Nacht über die Hausbesitzer, wo die Wichtel eingezogen sind. Ob ein Wichtel bei Ihnen eingezogen ist, erkennen Sie an der kleinen Türe an der Wand über Ihrer Fußleiste. Wollte der Wichtel aber jemals entdeckt werden, verliert er seine Zauberkräfte. Daher sind Wichtel auch nur nachts aktiv und tagsüber sind die Türen in die Wichtelbauten fest verschlossen. Nicht verschlossen sind ab dem 1. Dezember hingegen die Türchen des Adventskalenders von DER SPIEGEL. Hier können Sie täglich große Gewinne absahnen und haben mit Ihrer Teilnahme die Chance auf einen großartigen Hauptgewinn.

Das sind die Regeln beim Wichteln
Die oberste Regel beim Wichteln lautet: Spaß! Denn der steht über allem bei dieser Tradition. Daneben aber gibt es viele verschiedene Varianten, wie man wichtelt. Wichtig ist, vorher festzulegen, wer von wem beschenkt wird. Will man eine anonyme Auslosung durchführen, bieten sich inzwischen zahlreiche Webseiten oder Apps an, die ein solches Verfahren schnell garantieren. Ansonsten bleibt die klassische Auslosung mit Stift und Zettel natürlich auch eine Option. Dabei werden die Namen aller Teilnehmer einzeln auf kleinen Zetteln notiert, diese werden anschließend eingesammelt und dann zieht jeder einen Zettel aus dem Sammelbecken. Wer seinen eigenen Namen zieht, legt den Zettel wieder zurück ins Behältnis und zieht erneut. Hat jede Person einen Zettel gezogen, wissen alle Teilnehmer, wen sie beschenken müssen. Wichtig ist dabei, nicht zu verraten, wer wen gezogen hat. Auch Namen zu tauschen sollte man vermeiden, da dies den Spaß am Wichteln verderben kann.
Wie viel soll ein Wichtelgeschenk kosten?
Der Preis für ein Wichtelgeschenk sollte vorher von allen Beteiligten festgelegt werden. Meist geht es aber nur um kleine Beträge, die Spanne liegt oftmals zwischen 5 und 10 Euro. Selten werden diese Beträge überstiegen. Denn es zählt beim Wichteln vor allem die Geste und die weihnachtliche Vorfreude sowie der Spaß daran, jemand anderem eine Freude bereiten zu dürfen. Möglich ist es auch, vorab ein Wichtel-Motto festzulegen. So lassen sich sowohl kreative Ideen als auch ausgefallene und lustige Geschenke passend für das „Wichtelopfer“, wie die beschenkte Person auch genannt wird, umsetzen. Dazu muss auch nicht zwingend Geld ausgegeben werden. Wenn die Prämisse lautet, etwas Selbstgemachtes zu verschenken, kann dies auch eine Tüte selbstgebackener Kekse, ein gebastelter Christstern oder eine selbstgestaltete Weihnachtsbaumdekoration sein. Zu guter Letzt lässt sich auch passendes Geschenkpapier verwenden, welches zu einem vorgegebenen Motto passt. Bei der finalen Präsentation sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Die Geschenkübergabe beim Wichteln
Neben der Ziehung der Wichtel und der Kosten für die Geschenke ist auch die Organisation rund um die Geschenkübergabe beim Wichteln eine wichtige Frage, die vorher geklärt sein will. Denn natürlich gilt weiterhin, um jeden Preis zu vermeiden, dass die Wichtel enthüllt werden. So sollte die Übergabe der Präsente im besten Falle mit allen Teilnehmern zusammen stattfinden. Bei der gastgebenden Person sollten die Geschenke entweder eingesammelt oder anonym in einen großen Korb oder ähnliches gelegt werden. Die Namen der Empfänger sollten natürlich zuvor auf die Geschenke geschrieben werden, damit sich am Ende nicht doch noch ein Wichtel verrät. Sind dann alle Teilnehmer eingetroffen und bereit, können die Geschenke in geselliger Runde geöffnet werden. Und wer dennoch leer ausgeht oder gänzlich unzufrieden ist mit seinem Wichtelgeschenk, der hat die Möglichkeit beim Online Gewinnspiel Adventskalender von DER SPIEGEL teilzunehmen. Hier gibt es gleich 24 Mal die Möglichkeit, sich bereits vor Weihnachten zu beschenken.
So wichtelt die Welt
Seinen Ursprung hat Wichteln zwar in Skandinavien, doch inzwischen ist Wichteln weit über die Grenzen Nordeuropas hinaus bekannt. So wird mittlerweile in den USA ebenso zu den festlichen Tagen gewichtelt wie in Australien oder Russland. In den USA ist Wichteln als „Secret Santa“ bekannt, in Anlehnung an Santa Claus, wie der Weihnachtsmann im englischsprachigen Raum genannt wird. In Australien und Kanada nennt man den beliebten Weihnachtsbrauch „Kris Kringle“, während man im spanischsprachigen Raum vom „amigo secreto“, dem geheimnisvollen Freund, spricht. Auf den Philippinen nennt man Wichteln hingegen „Monito-monita“, während es in der Dominikanischen Republik „Angelito“ heißt. Wenn man in Österreich wichtelt, wird dort von „Engerl-Bengerl“ gesprochen. Und in Russland heißt Wichteln „Тайный Санта“, was etwa „tayny sänta“ ausgesprochen wird. Übersetzt heißt es so viel wie „geheimer Weihnachtsmann“, was in etwa der englischen und spanischen Version entspricht. Die beliebte Weihnachtstradition ist weltweit etabliert und zaubert allen Menschen auf der Welt ein Lächeln ins Gesicht und steigert die Vorfreude auf Weihnachten.
Die beliebtesten Wichtel-Varianten
Wichteln wird nicht nur weltweit praktiziert, es gibt auch unzählige verschiedene Arten zu wichteln. Die gängigste Form ist die bislang beschriebene, wo man eine kleine Aufmerksamkeit verschenkt und am Ende nicht weiß, von wem das Geschenk kam. Nicht minder beliebt ist auch das Schrottwichteln, wo hingegen keine ernstgemeinten Geschenke verschenkt werden, sondern eben Schrottwichtelgeschenke. Was zunächst lieblos klingt, sorgt bei Teilnehmern aber oftmals für sehr viel Spaß. Denn diese Art des Wichtelns ist vor allem humorvoll gemeint. So werden beim Schrottwichteln alte oder ungenutzte Dinge verschenkt. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um Müll, sondern schlicht um Kuriositäten aus dem eigenen Haushalt, die keine Verwendung mehr finden. Beliebte Schrottwichtelgeschenke sind meist alte CDs, eine alte Krawatte, ein lustiges Buch – Dinge, für die man meist selbst keine Verwendung mehr hat und die im eigenen Schrank verstauben.
Ebenso beliebt ist das Räuberwichteln. Hier werden keine Namen vorher ausgelost und zugeteilt. Hier wird vielmehr ein Geschenk besorgt, welches mit den übrigen Geschenken in einem großen Korb landet. Dann beginnt wahlweise die älteste oder die jüngste Person aller Teilnehmer und zieht ein Geschenk aus dem Korb. Die nächste Person darf dann entscheiden, ob sie ebenfalls ein Geschenk aus dem Korb nimmt, oder das Geschenk einer anderen Person „klaut“. Dies geht so lange, bis jeder Teilnehmer am Ende ein Geschenk hat, dann wird ausgepackt und aufgelöst, wer welches Geschenk beigesteuert hat.
Die etwas abgeschwächte Version vom Räuberwichteln ist das Blindwichteln. Hier werden ebenfalls keine Namen vergeben, auch hier werden alle Geschenke in einem Korb gesammelt und am Ende zieht jeder Teilnehmer ein Geschenk per Zufall. Haben alle jeweils ein Geschenk, darf ausgepackt werden.
Wer es etwas nervenaufreibender mag, der dürfte seinen Spaß mit Würfelwichteln haben. Ähnlich wie beim Räuberwichteln wird hier ebenfalls ein Geschenk per Zufall aus dem Korb gezogen, allerdings erst, wenn man eine zuvor ausgemachte Zahl – in den meisten Fällen eine 6 – gewürfelt hat. Für den weiteren Verlauf gibt es ebenfalls verschiedene Varianten. So darf das Geschenk erst ausgepackt werden, wenn man erneut eine 6 gewürfelt hat. Oder man tauscht sein Geschenk bei einer bestimmten Würfelzahl gegen das Geschenk eines anderen. Auch nach dem Auspacken kann man mit Hilfe der Würfel noch Regeln aufstellen, wie etwa, dass Geschenke auch danach noch mit einer bestimmten Zahl getauscht werden können. Weniger bekannte Varianten des Wichtelns sind noch Buchstabenwichteln, bei dem mittels eines bestimmten Anfangsbuchstabens nur Geschenke verschenkt werden dürfen, die mit eben jenem Buchstaben beginnen. Wer es besonders kreativ mag, kann Gedichtwichteln ausprobieren. Statt den Namen des Empfängers aufs Päckchen zu schreiben, wird der- oder diejenige mit einem kleinen Gedicht umschrieben. Für Techniknerds ist vielleicht Geocoinwichteln eine spannende Version des Wichtelns. Hier wird ein nicht aktivierter Geocoin verschenkt, womit sich eine GPS-Schnitzeljagd veranstalten lässt.
Der Spaß steht im Vordergrund
Ganz egal für welche Variante Sie sich am Ende entscheiden, über allem steht der Spaß beim Wichteln im Vordergrund. Und sollte am Ende nichts Passendes beim Wichteln dabei gewesen sein, haben Sie immer noch die Möglichkeit, beim Online Adventskalender Gewinnspiel von DER SPIEGEL mitzumachen. Beantworten Sie jeden Tag eine Quizfrage, spielen Sie das Casual Game und verdienen Sie sich die Lose für die einzelnen Preise, um bereits vor Weihnachten die Möglichkeit auf tolle Geschenke zu erhalten.